Gestern rief mich meine Schwester aus Süddeutschland an und fragte mich, was ich denn am Feiertag unternehme würde? Geistig, drei Fragenzeichen auf der Stirn, klärte sich dann alles schnell auf. Fronleichnam ist nicht überall Feiertag.
Abgesehen von dieser Feststellung fühlte ich mich auch irgendwie unangenehm betroffen. Nun, ich bin im Süddeutschen und religiös geprägt aufgewachsen. Jetzt stelle ich fest, dass fern von diesem Umfeld, bestimmte Feiertage an Bedeutung verlieren. Wissen Sie denn, was dieser Feiertag bedeutet? Wer möchte kann ja hier mal nachlesen.
Kirchliche Feiertage sind umstritten. Für die einen sind es sicher nur arbeitsfreie Tage, für die anderen mehr. Für mich gibt es zwei Ebenen, meine persönliche, auf der ich dann auch ein Begehen von Aschermittwoch vermisse, und eine allgemeine, gesellschaftliche. Diese zweite Ebene finde ich für alle wichtig. Feiertage geben dem Jahr Struktur, sie machen es erlebbarer. Sie bieten Zeit zur Abkehr von Alltag, zum Setzen eines Akzents. Überlegen Sie doch selbst, was machen Sie an Himmelfahrt (der Vatertag)? Ist es nicht ein Tag mit der Familie, Freunden oder dem Partner?
Ich würde mich freuen, wenn unsere Bürger mehr Kenntnis über die christlichen Hintergründe wichtiger Feiertag hätten. Warum? Ganz einfach, weil unsere Gesellschaft, unsere Demokratie und Rechtssystem auf eben diesen christlichen Wurzeln beruht. Unsere Werte spiegeln sich auch in diesen Feiertagen. Das Gedenken der Toten gehört zum menschlichen Zusammenleben. Wenn jemand büßt, wird er wieder in der Gemeinschaft aufgenommen. Die Wertschätzung unserer Lebensgrundlage wird am Erntedankfest deutlich. Und jedes Jahr zum Advent steht ein Neuanfang mit einer Zeit zur Besinnung und Nächstenliebe. Ich bin überzeugt, dass Hilfsorganisationen diese Spendenzeit garantiert auch nicht missen möchten.